Die Meinungen über das Adverb „nichtsdestotrotz“ sind diametral gespalten. Einerseits wird es als in der Umgangssprache verwendetes Wort angesehen, andererseits fand es Einzug in den deutschen Schriftverkehr. Die richtige Schreibweise sieht wie folgt aus:
- Richtig: nichtsdestotrotz
- Falsch: nichts desto trotz
Das Wort „nichtsdestotrotz“ hat seinen Ursprung im 19. Jahrhundert, als Studenten ein Kunstwort erfanden. Sie lehnten sich dabei an der lateinischen Phrase „nihilo trotzquam“ und ließen die beiden Worte „nichtsdestoweniger“ und „trotzdem“ miteinander verschmelzen. Bis heute hat das Adverb nicht vollständige Akzeptanz erhalten und gilt bei einigen Schreibern immer noch als sogenanntes „Kofferwort“. Darunter versteht man ein nicht gänzlich ernstzunehmendes Kunstwort. Allerdings meinte der Literaturwissenschafter Helmut Ludwing bereits 1985, dass eine ernsthafte Verwendung von „nichtsdestotrotz“ möglich ist.
Die unterschiedlichen Meinungen über das Adverb werden auch dadurch gezeigt, dass einige Wörterbücher von dessen Angabe absehen (der Duden bezeichnet es umgangsprachlich). Heutzutage ist es allerdings aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken und fand auch in Pressetexten, akademischen Arbeiten und in der Literatur Einzug. So ist es zum Beispiel im Gedicht „Leipziger Allerlei“ von Edwin Bormann von 1884 zu finden.
Grammatikalische Details
Bei dem Wort „nichtsdestotrotz“ handelt es sich um ein Konjunktionaladverb, das verpflichtend zusammengeschrieben werden muss. Die Aneinanderreihung der drei einzelen Wörter „nichts“, „desto“ und „trotz“ hat keinerlei Bedeutung (ebenso „nichtsdestoweniger“, „nichtsdestominder“)! Das Wort gilt als Synonym für „trotzdem“, „dennoch“ oder „trotz allem“.
Praxisbeispiele
- Nichtsdestotrotz konnte ich die Bananen nicht finden.
- Die Aktion war nichtsdestotrotz eine gute Idee.
- Nichtsdestotrotz gelten die Regeln für alle Teilnehmer.
Synonyme
- trotz allem, dennoch, dessen ungeachtet, jedenfalls

Mein Name ist Anatoli Bauer und ich bin Spätaussiedler aus Russland, der 1997 als Kind nach Deutschland gekommen ist. Als Kind musste ich die deutsche Sprache als Fremdsprache lernen und dabei musste ich natürlich auch die Grammatik und Rechtschreibung von Grund auf neu erlernen. Seit dieser Zeit beschäftige ich mich sehr gerne mit der deutschen Grammatik und in diesem Bereich hatte ich ab der 5. Klasse auf dem Gymnasium und später auch während des Abiturs nachweislich nur Bestnoten.