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Wann schreibt man Herr oder Herrn – Aufklärung

Ein Anschreiben zu formulieren kann ja wohl nicht so schwer sein. Klingt so leicht, aber wenn man selbst vor einem Brief sitzt und sich fragt, ob es jetzt eigentlich „Herr Müller“ heißt oder man den Brief lieber an „Herrn Müller“ adressiert, kommt Unsicherheit auf. Und was ist jetzt eigentlich richtig?

Das ist richtig

Die Anschrift steht immer im Akkusativ. Das heißt, man kann sich umgekehrt einfach fragen: An WEN geht dieser Brief? Die einzig richtige Antwort: An Herrn Müller! Es muss also ein -n angehängt werden. Am einfachsten kann man das verinnerlichen, indem man sich beim Formulieren immer wieder bewusst macht, dass man diesen Brief nun „an Herrn X“ schickt.

In der Praxis

In der Praxis allerdings machen viele Menschen den Fehler und lassen das -n am Ende einfach weg. Das ist aber nicht richtig oder ebenfalls zulässig, sondern schlicht und einfach falsch. Wer Briefe aber ohnehin nur privat verschickt, muss sich keine Sorgen machen: Gelesen wird er ohnehin – ob mit oder ohne n am Ende von „Herr“.

Aber bei manchen Empfängern kommt dieser beliebte Fehler nicht ganz so gut an. Vor allem wenn man förmliche Briefe schreibt, sollte die Anrede natürlich richtig sein. Ansonsten kann es auch mal schnell peinlich werden. Dann nämlich, wenn der Empfänger genau weiß, wie es richtig heißt und mit „Herr Y“ angeschrieben wird. Er weiß, dass dort eigentlich „Herrn Y“ stehen müsste und kann dann direkt einen schlechten Eindruck haben.

Also lieber einmal etwas länger überlegen und recherchieren!

Worauf ist sonst bei formellen Briefen zu achten?

Äußere Formalien von Briefen

Es kommt doch auf den Inhalt eines Briefes an. Das stimmt natürlich, der Inhalt muss passen. Andererseits gilt auch beim Brief, dass der erste Eindruck zählt. Und das ist nun einmal die Gestaltung des Briefes und allem voran der Briefkopf.

Privat oder formal

Bei Privatbriefen scheint es gar nicht so wichtig zu sein, auf die äußere Form des Briefes zu achten. Allerdings freut sich jeder Empfänger, wenn er merkt, dass sich der Absender bemüht hat. Das zeugt von Wertschätzung.
Das bedeutet zuallererst, eine Anrede zu verwenden. Und auch bei Privatbriefen ist ein Datum zwar nicht notwendig, der Empfänger freut sich aber mit Sicherheit darüber. Bei formalen Briefen sind die richtige Anrede und das Datum zwingend notwendig.

Die Anrede

Nun ist die Frage, ob es denn überhaupt eine falsche Anrede gibt. Und die gibt es tatsächlich.
Zum besseren Verständnis. Im ersten Absatz wurden schon die Begriffe Absender, Empfänger und Brief verwendet. Ein Absender schickt eine Nachricht an einen Empfänger. Der Schreiber schickt einen Brief an eine andere Person.
Mit der Anrede im Brief spricht er den Adressaten an. Nicht zufällig steht der Empfänger in den vorangegangenen Sätzen im Akkusativ. Dementsprechend steht auch die Anrede im Brief immer im Akkusativ.

Es heißt also immer „Herrn XYZ“. Bei der weiblichen Anrede „Frau“ gibt es keinen Unterschied zwischen Nominativ und Akkusativ in der Wortendung. Und in der geläufigen Anredeformel „Sehr geehrte Damen und Herren“ ist morphologisch der Akkusativ ebenfalls nicht vom Nominativ zu unterschieden.
Deshalb ist es notwendig, bei der männlichen Anrede „Herr“ an den Akkusativ „Herrn“ zu denken.

Weitere wichtige Punkte

Während Anrede, Datum und Unterschrift zwingend erforderlich sind, sind andere formale Punkte gern gesehen und hilfreich, werden aber nicht mehr immer erwartet.

Für eine leichtere Korrespondenz ist es hilfreich, im Briefkopf die Adressen von Absender und Empfänger anzugeben.
Nur noch selten wird ein Strukturelement verwendet, das doch eigentlich sehr zur Übersichtlichkeit beiträgt. Oberhalb der Anrede kann man eine Zeile mit einem Betreff einfügen. Der Betreff ist vergleichbar mit der zweiten Zeile im E-Mail-Kopf. Nur sollte der Betreff im Brief kurz und prägnant sein. Er ist vergleichbar mit einer Überschrift. So kann der Brief gleich eingeordnet werden. Der Empfänger weiß sofort, worum es geht.

Am Ende des Briefes, der sorgfältig in Absätze gegliedert sein sollte, gehört es zum guten Ton, sich freundlich zu verabschieden. Das kann je nach Vertrautheit mehr oder weniger formell sein. Und natürlich folgt dann die Unterschrift, damit der Adressat auch weiß, von wem der Brief geschrieben wurde.

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