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Komma vor damit – wann kommt es hin & wann nicht?

Das Wort „damit“ hat zwei grundlegend verschiedene Bedeutungen. Es steht einmal als Konjunktion und einmal als Pronominaladverb.
Bei einer Konjunktion ist die Regel klar und einfach, beim Pronominaladverb etwas schwieriger, wenn auch nicht so schwierig wie das Wort selbst. Aber keine Sorge, die folgenden Beispiele und Erklärungen sollten helfen!

Komma bei Konjunktion

Eine Konjunktion leitet einen Nebensatz ein. Um Haupt- und Nebensatz zu trennen, wird ein Komma gesetzt. Als Konjunktion bedeutet das Wort „damit“ so viel wie „zu dem Zweck“ und gibt an, warum etwas getan werden sollte oder welchen tieferen Sinn eine Handlung erfüllt. In der Grammatik spricht man bei solchen Sätzen auch von Finalsätzen. Dabei hat „final“ nichts mit dem Endspiel im Sport zu tun, sondern steht für den Zweck. Hier ist die Regel klar: vor dem „damit“ wird ein Komma gesetzt.

Beispiel 1: Zieh dir eine Jacke an, damit du nicht frierst!
Beispiel 2: Wir brauchen noch Brot, Butter und Nudeln. Schreib es dir auf, damit du nicht wieder die Hälfte beim Einkaufen vergisst!

Eine Ausnahme von der Kommaregel gibt es bei Finalsätzen nur, wenn die Stellung von Haupt- und Nebensatz getauscht wird. Dann steht „damit“ ohne Komma am Satzanfang und wird groß geschrieben.

Beispiel 1: Damit du nicht frierst, solltest du eine Jacke anziehen!
Beispiel 2: Damit du nicht wieder die Hälfte beim Einkaufen vergisst, solltest du es auf einen Zettel schreiben!

Beim Gebrauch als Konjunktion kann „damit“ auch durch eine Konstruktion von „um“ und einen Infinitiv mit „zu“ ersetzt werden. Aus dem Beispiel 1 wird dann: Zieh dir eine Jacke an, um nicht zu frieren! Die Bedeutung bleibt die gleiche, nur der Stil variiert etwas.

„Damit“ als Pronominaladverb: mal Komma, mal nicht

Zunächst muss geklärt werden, was überhaupt ein so sperriges Wort wie „Pronominaladverb“ bedeutet. Es ist ein Wort, das sich auf etwas vorher Erwähntes bezieht. Typische Beispiele sind Wörter wie daran, hierbei, woran und wodurch. Das Wort „damit“ reiht sich in diese Beispiele ein und kann sich auf vorhergegangene Substantive beziehen.
Entscheidend für die Kommasetzung ist, ob ein Sachverhalt in zwei Sätzen oder in einem ausgedrückt werden soll. Wenn es nur ein Satz ist, kommt vor das „damit“ wieder ein Komma. Es ist aber genauso möglich, einen zweiten Satz mit dem „damit“ zu beginnen und dann wird es wiederum ohne Komma groß geschrieben und steht am Satzanfang.

Beispiel 1: Schau mal, eine Puppe, damit kannst du spielen! In diesem Satz bezieht sich „damit“ auf die Puppe und muss durch ein Komma getrennt werden. Das Wort könnte durch „mit der“ oder „mit dieser“ ersetzt werden, die Aussage des Satzes bleibt jedenfalls gleich. Das gleiche Prinzip gilt im nächsten Beispiel, wenn uns der freundliche Nachbar sein Fahrrad leiht: Oh, du hast einen Platten? Ich leihe dir heute mein Fahrrad, damit kannst du schnell einkaufen fahren!

Beispiel 2: Der Satz aus Beispiel 1 kann auch in zwei Sätzen ausgedrückt werden: Schau mal, eine Puppe! Damit kannst du spielen!
Das Wort „damit“ bezieht sich immer noch auf die Puppe, steht jetzt aber ohne Komma.

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