Eine wichtige Rolle bei der Kommasetzung im Bezug auf das Wort „um“ spielt, welche Bedeutung „um“ im Satz genau hat.
Hier einige Beispiele:
Antonia ging in den Drogeriemarkt, um einzukaufen.
Diana fährt in das Fitnessstudio, um Sport zu machen.
Christina öffnet das Fenster, um frische Luft zu atmen.
In den obigen Beispielsätzen muss immer ein Komma vor dem um stehen, da um zu + Infinitiv eine finale nebensatzwertige Infinitivgruppe ist. Nebensätze werden immer mit Komma getrennt.
„…, um frische Luft zu atmen“ ist der Finalsatz.
Woran erkennen Sie einen Finalsatz?
Der Finalsatz gibt immer an, um welchen Zweck oder welche Absicht es sich handelt. Ein einfacher Trick dabei ist, dass sich immer erfragen lässt, mit welcher Absicht, mit welchem Hintergrund, warum, etwas getan wird.
Sollte der Finalsatz vorne anstatt hinten stehen, wird trotzdem ein Komma gesetzt. Das Komma steht dann nach dem Infinitiv:
Um frische Luft zu atmen, öffnet Christina das Fenster.
Komma und bloßes Infinitiv
Liegt ein bloßer Infinitiv vor, dann kann ein Komma weggelassen werden, insofern dann keine Missverständnisse entstehen.
Das ist aber nur dann erlaubt, wenn der bloße Infinitiv von einem Verweiswort, einem Korrelat oder einem Substantiv abhängt. Ein Komma muss immer gesetzt werden, wenn der Infinitiv von oder, außer, als, ohne, um oder anstatt abhängt.
Diana verwarf die Idee, um zu schwimmen.
Diana verwarf die Idee um zu schwimmen.
Wann fällt das Komma vor „um“ weg?
Immer dann, wenn das Wort „um“ als Präposition benutzt wird, muss kein Komma gesetzt werden.
Wir fahren um den Sportplatz herum.
Deutsche Sprache kennt eine Fülle orthographischer Regeln, die eine universelle Gültigkeit besitzen
Die deutsche Sprache kennt zahlreiche orthographische Regeln, die zielgerichtet Schreibpraxis und Schriftgebrauch beeinflussen und universelle Prinzipien für die Themenfelder Zeichensetzung, Groß- und Kleinschreibung sowie Getrennt- und Zusammenschreibung definieren. Regeln, die Gegenstand eines derartigen orthographischen Systems sind, personifizieren sachliche Konsequenz, begünstigen einen anlassgerechten Lesefluss, strukturieren durchdacht Satzgefüge und präsentieren sich unwillkürlich. Exemplarisch hierfür ist die Komma- bzw. Zeichensetzung, die in Kombination mit der Konjunktion bzw. Präposition um im konkreten Einzelfall universell anzuwenden ist.
Demnach folgt grundsätzlich ein Komma auf die Konjunktion um, sofern diese eine Infinitivgruppe einleitet. In der Praxis greift deshalb prinzipiell die Faustformel; auf jede Infinitivgruppe in Form von jeweils einem Verb im Infinitiv bzw. eine infinite Verbform in Kombination mit zu, ist ein Komma vor der Konjunktion um zu setzen.
Exemplarisches Beispiel: Maxi trainiert den ganzen Tag, um final ein gutes Ergebnis im Zuge des Wettkampfs zu erzielen.
Findet um in seiner Eigenschaft als Präposition Anwendung, erfolgt vor der Präposition um keine Zeichen- bzw. Kommasetzung.
Exempel hierfür: Maxi läuft um das Geschäft herum. Er trifft sich um 14 Uhr mit einem Geschäftspartner zu einer Besprechung.
Sätze, deren Einleitung in Verbindung mit der Konjunktion um erfolgen, gelten als finale Nebensätze. Ein entsprechender Finalsatz weist das jeweilige Verb am Satzende auf. Generell folgt hier die Kombination Infinitivform eines Verbs + zu, sodass das Verb nicht in konjugierter Form zu verwenden ist. Im Falle trennbarer Verben folgt das Einfügen von zu hinter dem zugehörigen Präfix. Als Finalsatz sind generell Nebensätze zu verstehen, die einen Zweck angeben.
Diesbezügliches Beispiel: Ich benötige ausreichend Zeit, um die erforderlichen Formulare wegzuschicken.
Weiteres Beispiel Finalsatz mit Verwendung der Konjunktion um: Er reist nach Köln, um sich das Schokoladenmuseum anzusehen.
Der Terminus Präfix bezeichnet eine Vorsilbe, die einem Wort vorangestellt ist und nicht als selbstständiges Wort existiert. Beispiele für Präfixe sind die Vorsilben miß-, ent-, be- und ge. Sie dienen als essentielle Elemente zur Wortbildung und initiieren Reihen aus Kompositum und Verb wie beispielsweise beschmutzen, bedecken und entwerfen.
Der Begriff Kompositum meint ein zusammengesetztes Wort, das auf jeweils zwei Elementen basiert, die der gegenwärtige Sprachgebrauch als selbstständige Wörter kennt. Wörter, die aus jeweils einem Wortstamm und nicht selbstständig vorkommenden Prä- und Suffixen bestehen, wie beweisen oder Abfertigung zählen nicht zu der Gruppe der Komposita im eigentlichen Sinne.
Der Terminus Suffix bezeichnet Wortbildungselemente, die an Wörter bzw. Wortteile zur Bildung von deklinierten, gesteigerten oder konjugierten Formen ( Flexionssuffix) oder neuen Wörtern angehängt werden( Wortbildungssuffix).
Beispiele für derartige Flexionssuffixe : er hat gesagt , sie sagte
Exempel für Wortbildungssuffixe: wunderbar, Krankheit, Isolation
Komposita dienen zur Wortbildung
Komposita setzen sich aus Bestimmungswort und Grundwort zusammen. Das Grundwort ist generell von der jeweiligen Wortart abhängig. Demnach ergibt sich aus den Grundelementen leer und Lauf das Kompositum Leerlauf. Gleiches gilt für die Komponenten Knochen und Mark bzw. das Kompositum Knochenmark. Ein derartiger Aufbau lässt sich beliebig oft wiederholen. Beispiele hierfür sind die Wortbildungen Knochenmarkspender oder Knochenmarkspenderbank. Insbesondere die Amtssprache macht bevorzugt Gebrauch von derartigen Wortbildungsmöglichkeiten wie etwa der Ausdruck Straßenverkehrszulassungsordnung beweist.
Für eine bestmögliche Verständlichkeit sind derartige Bildungen im Idealfall syntaktisch aufzulösen. Hieraus ergibt sich etwa das Wortgefüge Teilnehmer am Gewerkschaftskongress als Alternative zum Kompositum Gewerkschaftskongressteilnehmer.
Ebenso wie die Partizipien I und II zählt der Infinitiv zu der Gruppe der nicht konjugierten Formen des Verbs. Entsprechende Verbgruppen gelten als infinite Verbformen. Lediglich der Infinitiv lässt sich im Sinne orthographischer Regeln mit dem Artikel das kombinieren, sodass sich das entsprechende Verb in der Praxis substantivisch verwenden lässt. Beispiele hierfür sind das Singen oder das Radfahren. Der Infinitiv Präsens Aktiv ist als Grundform des Verbs zu klassifizieren. Gemäß dieser Form sind Verben in Wörterbüchern zitiert wie etwa sagen oder singen.
Mit Futur I Aktiv, Perfekt Aktiv, Futur II Aktiv, Vorgangspassiv, Zustandspassiv, Perfekt Passiv, Futur I Passiv und Futur II Passiv kennt die deutsche Grammatik weitere Formen des Infinitivs.
Beispiele: sagen ( Futur I Aktiv), gesagt haben ( Perfekt Aktiv), gesagt haben werden ( Futur II Aktiv)
Der Terminus infinite Verbformen summiert den Infinitiv sowie die Partizipien I und II. Als infinite Verbgruppen der Grundform des Verbs gehen gelten demzufolge die Verbformen gehen ( Infinitiv), gehend ( Partizip I ) und gegangen ( Partizip II). Während finite Verbformen zur Formulierung des Prädikatkerns benötig werden, fungieren infinite Formen zur Bildung von Verknüpfungsprädikaten wie etwa er wird gehen. Parallel dazu dienen sie dazu das Verb in andere syntaktische Positionen zu bringen, sodass sie Verwendung als Attribut oder Ergänzung finden.
Mein Name ist Anatoli Bauer und ich bin Spätaussiedler aus Russland, der 1997 als Kind nach Deutschland gekommen ist. Als Kind musste ich die deutsche Sprache als Fremdsprache lernen und dabei musste ich natürlich auch die Grammatik und Rechtschreibung von Grund auf neu erlernen. Seit dieser Zeit beschäftige ich mich sehr gerne mit der deutschen Grammatik und in diesem Bereich hatte ich ab der 5. Klasse auf dem Gymnasium und später auch während des Abiturs nachweislich nur Bestnoten.
Hallo, könnten Sie mir bitte bei folgendem Satz weiterhelfen:
„Verrat an den abendländischen Idealen um dafür gewissen Lebensstandard aufrechtzuerhalten?“
„Verrat an den abendländischen Idealen, um dafür gewissen Lebensstandard aufrechtzuerhalten?“
Es muss sich ja hierbei um eine Präposition handeln, woraus sich schlussfolgern lässt, dass beim vorliegenden Fallbeispiel die Setzung eines Kommas nicht inkorrekt wäre, oder?
Vielen Dank
Ja, hier kommt auf jeden Fall ein Komma vor um.