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Meinen Sohn oder meinem Sohn – wann sagt man was?

Prinzipiell sind beide genannten Formen richtig. Es kommt auf die Situation an, in welcher man diese Worte verwenden möchte. Ob „meinen Sohn“ oder „meinem Sohn“ verwendet wird, ist somit stark vom Kontext abhängig.

Dazu ein kleiner Exkurs in die Grundlagen der deutschen Grammatik für ein besseres Verständnis.

Wortarten

Wie Ihnen sicher aufgefallen ist, lassen sich Wörter in verschiedene Gruppen unterteilen.

Eine Gruppe von Wörtern beschreibt, was jemand macht. Diese werden umgangssprachlich als „Tun-Wörter“ bezeichnet. Vielleicht haben Sie auch den Fachbegriff „Verb“ schon einmal gehört. Beispiele für Verben sind „sagen“, „gehen“, „lesen“, „schreiben“ etc. Diese Wörter werden immer mit einem Kleinbuchstaben begonnen außer sie stehen am Satzanfang.

Einige Worte beschreiben Besitzverhältnisse. Dazu gehören „mein“, „dein“, „sein“ etc. Der Fachbegriff hierfür ist Possessivpronomen.

Außerdem gibt es noch „Namenwörter“. Diese werden häufig auch als Nomen oder Substantive bezeichnet. Sie werden immer groß geschrieben, unabhängig davon, ob sie am Satzanfang oder in der Mitte stehen. Mit ihnen bezeichnet man Personen oder Dinge. Beispiele hierfür sind „Tisch“, „Glas“, „Sohn“, „Tochter“. Auch Eigennamen wie „Max“, „Nils“ oder „Freya“ zählen dazu.

Die vier Fälle

Damit man sich genauer ausdrücken kann, können Nomen in verschiedenen Formen verwendet werden. Dadurch werden Zusammenhänge klarer und man kann auch längere Sätze noch gut verstehen. Um dies zu gewährleisten, gibt es klare grammatikalische Regeln für die Verwendung dieser Formen. Es gibt bestimmte Endungen, die immer den gleichen Zusammenhang ausdrücken. Am leichtesten ist dies zu verstehen, wenn man sich an den Fragewörtern „Wer?“, „Wessen?“, „Wem?“ und „Wen?“ orientiert. Zu jeder Frage gibt es bestimmte Endungen oder Wortformen, die verwendet werden. Man nennt diese Regel die „vier Fälle“. Hier ist eine kurze Übersicht, die Ihnen bei Ihrer Frage weiterhelfen sollte:

Der erste Fall heißt Nominativ. Die Substantive stehen hierbei in ihrer Grundform. Diese Form wird verwendet, wenn man mit „Wer oder was?“ nach der Person fragen kann.
Ein Beispiel dafür wäre: „Mein Sohn schreibt.“ oder „Meine Katze frisst.“

Zu dem zweiten Fall gehört die Frage „Wessen?“ und man nennt ihn Genitiv. Hierfür wäre ein Beispielsatz: „Das ist das Buch meines Sohnes“ oder „Das ist das Futter meiner Katze.“

Mit dem dritten und vierten Fall wird sich Ihre Frage klären.

„Meinem Sohn“ verwendet man, wenn man nach „Wem?“ fragt. Man nennt diesen Fall Dativ. Ein passender Beispielsatz ist „Meinem Sohn gehört das Buch.“ oder „Meiner Katze gehört das Futter.“

Der vierte Fall heißt Akkusativ. Diesen verwendet man, wenn man mit „Wen oder was?“ nach dem Namenwort fragt. Hierfür ist ein Beispiel: „Ich besuche meinen Sohn.“ oder „Ich füttere meine Katze.“

Zusatzinfo zu den Formen einer anderen Wortart – Verben

Auch Verben können in der deutschen Sprache in unterschiedlichen Formen eingesetzt werden. Da man mit Verben nicht nur ausdrückt, was jemand tut, sondern auch wann, können sie in verschiedenen Zeitformen verwendet werden. „Sie zeichnet“ zeigt beispielsweise, dass eine weibliche Person im aktuellen Moment etwas malt. Sollte sie erst am nächsten Tag etwas zeichnen, würde man sagen „sie wird zeichnen“. Dies ist die Zukunftsform des Verbes. Wenn jemand etwas in der Vergangenheit getan hat, sagt man beispielsweise „sie zeichnete“, „sie hat gezeichnet“ oder „sie hatte gezeichnet“.

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