In der heutigen Zeit laufen einem diese drei Begriffe immer wieder über den Weg. Es gibt aber immer wieder Menschen, welche sie falsch verwenden oder allen dieselbe Bedeutung zuweisen. Dabei hat jeder Begriff seine ganz eigene Definition und wird in unterschiedlichen Situationen verwendet.
Dieser Artikel erklärt auf einfache Art und Weise, wie sich tolerieren, akzeptieren und respektieren voneinander unterscheiden. Dazu werden auch anschauliche Beispiele verwendet. Dadurch bekommt man hoffentlich ein besseres Verständnis und kann all diese Begrifflichkeiten präziser anwenden im Alltag.
Tolerieren
Von allen drei Begriffen ist tolerieren das wohl ausdrucksschwächste Wort. Auch, wenn viele Menschen es heutzutage im positiven Sinne verwenden möchten, so schwingt dabei immer etwas Negatives mit. Das Wort selbst kommt aus dem Lateinischen (tolerare) und bedeutet so viel wie „ertragen“ oder „erdulden“. Mit diesen beiden Übersetzungen wird deutlich, dass tolerieren zwar nach außen hin positiv erscheinen mag, aber es eigentlich gar nicht so ist.
Ein passendes Beispiel dafür wäre, die Meinung eines anderen zu tolerieren. Man stimmt zwar nicht damit überein und wird seine eigene Sicht auf die Dinge nicht ändern, aber man toleriert sein Gegenüber und dessen Meinung. Dies geschieht aber nicht ganz freiwillig. Es ist vor allem der Fall, wenn beide Seiten gleich viel Relevanz haben und man selbst nichts dagegen machen kann. In diesem Falle erduldet man die andere Seite, aber ist selbst nicht wirklich zufrieden damit.
In der heutigen Zeit ist Toleranz als Grundstein trotzdem wichtig, auch wenn es die schwächste Form der drei Begriffe ist. Man selbst hat die Dinge zumindest so weit verinnerlicht, dass man sich nicht äußerlich dagegen wehrt oder andere für ihre Sichtweise diskriminiert.
Akzeptieren
Etwas zu akzeptieren ist die mittlere Form. Der Ausdruck ist von sich aus relativ neutral zu betrachten und wird in unterschiedlichen Bereichen des Lebens verwendet. Auch dieser Begriff kommt wieder aus dem Latein (acceptare) und bedeutet „annehmen“ oder „bestätigen“. Er wird dann benutzt, wenn man selbst mit etwas einverstanden ist. In diesem Falle gibt es keine oder nur eine schwache negative Seite.
Der Prozess des Akzeptierens ist vor allem bei Entscheidungen sehr häufig. In diesem Fall akzeptiert man seine eigene oder die Entscheidung anderer. Dabei sind alle teilnehmenden Parteien auf einem gemeinsamen Nenner. Man muss hierbei nicht mit allem einverstanden sein, aber man nimmt die Dinge so hin und sieht für sich selbst keine wirklichen Nachteile, indem man sie akzeptiert.
Hier ist noch anzumerken, dass akzeptieren eine aktive Handlung ist. Man muss sich selbst dazu bewegen, ob physisch oder psychisch, etwas für sich persönlich anzunehmen. Dies unterscheidet es von tolerieren, welches meist passiv getan wird.
Respektieren
Die dritte und weitaus stärkte Form der drei Begrifflichkeiten ist respektieren. Dabei erduldet oder bestätigt man nicht nur sein Gegenüber, sondern tritt dem mit einer positiven Ausgangshaltung gegenüber. Auch dieses Wort ist wieder vom Lateinischen (respectare) abgeleitet und bedeutet „berücksichtigen“.
Wenn jemand etwas respektiert, so achtet er es. Ein gutes Beispiel hierfür ist unter anderem der Respekt für andere Kulturen. Viele Dinge sind dabei anders als bei einem selbst, aber man berücksichtigt die Gegebenheiten und Bräuche des jeweils anderen Landes. Dabei nimmt man diese nicht nur hin, sondern ehrt diese gewissermaßen. Man wird sich der Kultur gegenüber nicht unachtsam verhalten, um diese nicht auf negative Art und Weise zu stören. Rücksichtnahme ist eines der wichtigsten Bestandteile von Respekt.
Fazit
Ein richtiges Verständnis dieser drei Worte, tolerieren, akzeptieren und respektieren, ist wichtig, um sich mit anderen Menschen und Situationen auseinanderzusetzen. Nicht jeder hat dieselbe Meinung oder dieselben Verhaltensmuster. Das muss nicht immer gleich bedeuten, dass das eine oder andere besser ist. In vielen Momenten sind beide Seiten legitim und man sollte dabei entscheiden, wie man diese entgegengesetzte Meinung für sich selbst annimmt.

Mein Name ist Anatoli Bauer und ich bin Spätaussiedler aus Russland, der 1997 als Kind nach Deutschland gekommen ist. Als Kind musste ich die deutsche Sprache als Fremdsprache lernen und dabei musste ich natürlich auch die Grammatik und Rechtschreibung von Grund auf neu erlernen. Seit dieser Zeit beschäftige ich mich sehr gerne mit der deutschen Grammatik und in diesem Bereich hatte ich ab der 5. Klasse auf dem Gymnasium und später auch während des Abiturs nachweislich nur Bestnoten.