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„sich profilieren“ – was bedeutet das? – Aufklärung & Beispiele

Das Verb „profilieren“ leitet sich von dem Subjektiv „Profil“ her, welches, wie viele Wörter im deutschen Sprachgebrauch, ursprünglich aus dem Lateinischen abstammt. Der lateinische Ursprung ist das Wort „filum“, der Faden. Ein Profil ist ein Längs- oder Querschnitt in Seitenansicht mit charakteristischem Erscheinungsbild. Aus dem Lateinischen entwickelte sich das französische Wort profiler, was zu „umreißen“, „abheben“ übersetzt werden kann. Das Französische „se profiler“ ist die direkte Übersetzung zu „sich profilieren“.

Bedeutung des Wortes „profilieren“

Das Wort „profilieren“ hat zwei Hauptbedeutungen. Zum einen bezeichnet es den technischen Vorgang, eine Oberfläche mit Rillen und Kerben zu füllen und somit ein Profil zu generieren. Zum anderen bedeutet „sich profilieren“ „in das Rampenlicht treten“, „hervortun“, „herausstechen“. Dieser Aspekt soll im Folgenden noch genauer erläutert werden.

Positive Verwendung des Wortes „profilieren“

„Sich profilieren“ bedeutet, durch individuelle Charakterzüge einen Wiedererkennungswert zu generieren und damit aufzufallen. Profilieren kann man sich mit Überzeugung, Charakter oder auch Wissen und besondere Fähigkeiten. Meistens wird das Wort in einem positiven Kontext verwendet.

Das zeigen die folgenden Beispiele

„Durch ihre Präsentation konnte sich Sabine in der Firma profilieren.“
In vorliegendem Beispiel wird vermittelt, dass Sabine durch gute Arbeit ihr Ansehen und ihren Stand in der Firma verbessern konnte. Die Präsentation gab ihr die Möglichkeit, sich hervor zu tun und besonders positiv aufzufallen.

Am bevorstehenden Grillfest wird sich Sabine durch ihre Kochkünste profilieren können.
Da Sabine gut kochen kann, werden ihre Speisen an dem Grillfest gut ankommen und einen positiven Eindruck bei ihren Gästen hinterlassen.

Sabine konnte sich auf der Party durch ihre humorvolle Art profilieren.
Dies ist ein Beispiel für das Herausstechen durch eine Charaktereigenschaft, welche einen guten Eindruck hinterlässt. Durch ihre lustige Art wird Sabine, mehr als andere Gäste, im Gedächtnis bleiben, sie hat sich in der Gruppe profiliert und wurde wahrgenommen.

Negative Verwendung des Wortes „profilieren“

Manchmal wird „sich profilieren“ auch im Zusammenhang mit negativen Charaktereigenschaften benutzt. In diesem Fall geht es häufig darum, dass sich jemand auf unangenehme Art und Weise in den Vordergrund drängen will.
Beispiele hierfür wären:

Sabine versucht sich durch Lügen zu profilieren.
Sabine ist immer unangenehm laut, sie versucht sich nur zu profilieren.

Im negativen Kontext findet sich das Wort „profilieren“ oft gleichgesetzt mit „prahlerisch“, „heuchlerisch“. Während im positiven Gebrauch Charaktereigenschaften eher gestärkt werden, geht es im negativen Kontext meistens darum, dass schwache Charakterzüge verschleiert werden. Es handelt sich um einen ständigen Geltungsdrang. Die Profilierungssucht oder auch Profilneurose als das krankhafte Verlangen, im Vordergrund zu stehen, ist die ausgeprägteste Variante des „sich profilieren“ in negativem Kontext.

„Sich profilieren“ im heutigen Sprachgebrauch

„Sich profilieren“ wird eher im formellen Sprachgebrauch verwendet. Im Duden ist die Phrase als typische Verbindung mit Wörtern wie „Politik“, „Abgeordneter“, „Partei“ und „Reformer“ verbunden, was zeigt, dass vor allem Berufsfelder wie zum Beispiel die Politik, Rechtswissenschaften oder Forschung von dem Ausspruch Gebrauch machen. Im Umgangssprachlichen dagegen wird eher selten von „sich profilieren“ gesprochen, viel mehr werden hier mehrheitlich die Synonyme wie „herausstechen“, „herausragen“, „überzeugen“ verwendet.

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