Ein Geheimnis umgibt den 24. Dezember. Nathanaëlle Blestin, gerade einmal 15 Jahre alt, ermittelt in einem Mordfall, der ihre Großeltern umfasst. Diese wurden nicht nur tot im Bach gefunden, sondern werfen mehr Fragen als Antworten auf. Akribisch und mit detektivischem Spürsinn findet sie das mysteriöse Tagebuch ihrer Großmutter, was ihr dabei zu helfen scheint, den geheimnisumwobenen Fall zu lösen…
Un si terrible secret: Inhaltsangabe
Ein Mord, der mehr Fragen als Antworten liefert…
Die 15-jährige Nathanaëlle Blestin lebt zusammen mit ihrem älteren Bruder Armel sowie ihren Eltern. Es ist der Tag nach Heiligabend, als die Polizei anruft und bekannt gibt, dass ihre Großeltern tot sind. Dabei sind sie nicht auf natürliche Weise gestorben, denn die Polizei gibt an, sie seien in einem Bach ertrunken. Dennoch wird von einem Selbstmord, einem Suizid gesprochen. Widersprüchlich ist zwischenzeitlich, dass die Polizisten aber Spuren der Reinigungskraft Danièle am Tatort im Schnee fanden. Einzig und alleine Nathanaëlle hat den Verdacht, dass hier etwas nicht zu stimmen scheint. Sie wusste, ihre Großeltern waren nicht depressiv und hatten keinen Grund sich umzubringen, schließlich waren sie glückliche und strenggläubige Menschen, die ihr Leben liebten und füreinander da waren. Erst vor kurzem hatten sie sogar ihren Hochzeitstag gefeiert. Warum also sollten sich ihre Großeltern umbringen und dabei ausgerechnet in einem kleinen Bach ertrinken? Trotzdem weiß sie nicht weiter und so vergeht die Zeit, bis die Eltern eines Tages nach eine Reise antreten wollen.
Armel und Nathanaëlle wollen zu Hause bleiben. Drei Monate sind bereits vergangen, als Ihre Großeltern den Tod fanden. Armel möchte die Gelegenheit der Reise seiner Eltern nutzen, um zusammen mit seiner Band in Italien zu spielen. Nathanaëlle hingegen ergreift nun die Chance und kann endlich auf Spurensuche gehen. Sie nimmt den Bus und fährt zum ehemaligen Haus ihrer Großeltern. Dort will sie nach alten Fotos und weiteren Hinweisen fahnden, die womöglich eine kleine Erklärung für den Tod von Oma und Opa bieten können.
Fotos, Schreie und verdächtige Personen
Blaue Fensterläden machen das Haus zu einem ungewöhnlichen Ort, der sofort ins Auge fällt. Im Inneren ist es kalt, da es einige Monate unbewohnt war. Nathanaëlle macht sich umgehend auf die Spurensuche. Sie glaubt, dass Gift vielleicht eine Möglichkeit war, der sie zum Opfer gefallen waren. Auch die Polizei ist nach wie vor nicht von ihrer Selbstmord-Theorie abgerückt, da sie keine Hinweise auf andere Beteiligten oder Motive und Mordwaffen fanden. Nathanaëlle entschließt sich im Haus zu übernachten und wird dabei von Geräuschen verunsichert, die sie an Geister glauben lassen. Am Tage befragt sie die Nachbarn und will herausfinden, ob es Zeugen für die potenzielle Tat gab. Als sie eine Nachbarin trifft, gibt diese an, dass sie spät abends am Heiligabend einen Schrei einer Frau vernommen haben will.
Leider kann sie nicht angeben, wer diese Frau war, die so laut geschrien hat. Bei ihrer weiteren Suche fällt Nathanaëlle ein Bild in die Hand. Es ist ein Foto, dass einen jungen Mann darstellt, doch er kommt ihr nicht bekannt vor. Da dieses Foto nicht offensichtlich herumlag, glaubt Nathanaëlle, dass es jemand aus Absicht versteckt hatte. Sie denkt an einen Liebhaber und stellt Vermutungen auf, da klingelt das Telefon. Ihren Eltern am anderen Ende der Leitung erklärt sie jedoch nicht, dass sie sich im Haus der Großeltern befindet, damit diese sich keine Sorgen machen. Sie befragt stattdessen weiter die Nachbarn in der Hoffnung, dass noch jemand etwas Ungewöhnliches bemerkt hat. Eine Dame öffnet, die jedoch keinen Schrei hörte, dafür aber den Mann auf dem Foto kannte. Virgile Delahaye lautete sein Name, so die Frau an der Türe. Ihre Großmutter war in ihn verliebt, bevor sie Pilou, ihren Großvater kennenlernte. Jetzt würde Virgile in Saint-Léonard leben. Ungewöhnlich aber war, dass er und Nathanaëlles Großmutter das erste Treffen in der Nähe des Baches hatten, wo die Großeltern letztlich tot aufgefunden wurden. Für Pilou, ihren Großvater, war Virgile kein Unbekannter, im Gegenteil, sie waren Freunde. Dabei erwähnt sie auch, dass sie glaube, dass Virgile ihren eigenen Mann umgebracht habe. Ihm traue sie daher nicht über den Weg. Im Übrigen sei er zurückgekehrt und die Polizei solle informiert werden, da er in der Gegend sein Unwesen treiben würde.
Virgile, die Haushälterin und das geheimnisvolle Tagebuch
Fragen schießen Nathanaëlle durch den Kopf, denn diese Facetten ihrer Großeltern und die Hintergründe der Beziehung kannte sie bislang nicht. Sofort denkt sie darüber nach, was ihre Oma damals veranlasste überhaupt solch einen Menschen wie Virgile zu mögen und ob er der Täter ist, der ihre Großeltern auf dem Gewissen hat. Angst überkommt sie und sie will nach Hause fahren. Das Foto von Virgile möchte sie nicht mehr sehen und will es wieder zurück auf den Dachboden legen. In diesem Moment überkommt sie jedoch die Neugier und sie öffnet einen alten Koffer ihrer Oma, in dem sich weitere Fotos und Kleider befinden. Das erste Bild zeigt ihre Großmutter mit ihrem Großvater sowie ihrer Schwester.
Dabei stellt sie fest, dass ihr Opa nicht lächelt. Auf dem nächsten Bild schaut er zur Seite und lacht immer noch nicht. Simones Geburtstag ist als Notiz hinter das Foto geschrieben. Es entstand am 3. August 1943, zu einer Zeit, in der ihre Großeltern noch nicht verlobt waren. Die Türklingel reißt Nathanaëlle aus ihren Gedanken. Ängstlich geht sie zur Türe und hofft nicht auf Virgile zu treffen. Stattdessen steht die ehemalige Haushälterin Daniele dort, die in einem Gespräch erklärt, dass Virgile nicht der Mörder des Ehemannes der Nachbarin ist. Stattdessen sollen es deutsche Soldaten im Weltkrieg gewesen sein, die ihn umbrachten. Nathanaëlle forscht weiter und findet ein altes Buch.
Dabei handelt es sich um das alte Tagebuch von Elise Jugan, der Großmutter von Nathanaëlle. Sie durchstöbert das Buch und findet heraus, dass der erste Eintrag vom 14. Juli 43 stammt. Der letzte Tagebucheintrag wurde am 26. Dezember des gleichen Jahres verfasst. In ihren Erzählungen stellt sie den Hunger des Krieges dar und die wütenden Armeen, die Frankreich besetzten und nur für Leid und Kummer sorgten. Ihre Oma erklärt, wie sie Virgil kennenlernte. Dadurch versteht Nathanaëlle, wie das erste Date ablief, aber auch, dass er ohne Vorwarnung verschwand. Im Tagebuch sind die Seiten von 22. bis zum 26. Dezember leer. Ihre Großmutter schrieb, dass sie Rene heiraten werde. Doch was war in den fehlenden Tagen ohne Notiz geschehen? Nathanaëlle wollte wissen, ob Virgile vielleicht verstarb oder ob es einen anderen Grund gab, weshalb er fortan nicht mehr auftauchte.
Antworten aus dem Altersheim
Während sie das Tagebuch liest, stellt sie fest, dass sie den Bus verpasst hatte, der sie nach Hause bringen sollte. Das Telefon klingelt und die Mutter der Haushälterin ist am Apparat. Sie erklärt Nathanaëlle, dass Virgile damals ein echter Mädchenschwarm und heiß begehrt war. Augen hatte er jedoch immer nur für ihre Großmutter gehabt. Als Rebell war er in Aktionen verstrickt, wie der Sprengung eines deutschen Munitionsdepots. Die Boches töteten daraufhin als Rache Menschen im Dorf, unter denen sich auch der Ehemann der Nachbarin befand. Er wurde also nicht von Virgile umgebracht. Wo sich Virgile aktuell aufhält weiß sie zwar nicht, jedoch erklärt sie, dass seine Mutter im Altersheim im Dorf leben würde.
Im Tagebuch schaut sich Nathanaëlle die Passagen über Virgile an. Sie merkt, sie hatte eine Seite vergessen zu lesen und dort steht geschrieben, dass ihre Großmutter scheinbar schwanger mit einem Kind von Virgile war. Damit ist Nathanaëlles Vater wohl nicht der Sohn ihres vermeintlichen Großvaters, sondern der von Virgile. Sie deutet nun die Fotos vom Dachboden neu und erkennt, dass ihr Großvater einmal wohl ihre Großmutter und einmal Virgile anstarrte. Er stand wohl zwischen der Liebe von Elise und Virgile. Anschließend besucht Nathanaëlle Madame Delahaye.
Die Mutter vor Virgile soll Klarheit bringen. Ein Foto, das die alte Dame ihr zeigt, bildet Virgile und René, ihren Großvater, in einer Uniform des Militärs ab. Laut ihren Aussagen haben die deutschen Soldaten Virgile am 17. Dezember getötet. Doch anderen Menschen habe sie berichtet, er sei in die USA gereist. Nur ihre Großmutter Elise wusste, dass er starb. Es vergingen jedoch nur wenige Tage, da heiratete Elise. Es war Rene, der zuvor bereits wusste, dass sie ein Kind von Virgile erwarten würde.
Ein Schock für Nathanaëlle
Als Nathanaëlle schließlich endlich abreisen will, trifft sie auf einen Mann, der auf der Suche nach ihrer Großmutter ist. Sie teilt ihm mit, dass sie nicht mehr lebt, worauf er ihr erklärt, dass er einst als deutscher Soldat hier vor Ort war und für die Folterung vor Virgiles Tod zuständig war. Erst danach fand er das Foto von Elise in seiner Tasche. Er wusste, wer Virgile verraten hatte und wollte es ihr an Heiligabend sagen. Er rief sie an und nannte ihr den Namen Blestin, doch ihre Großmutter legte daraufhin auf. Dies war der Nachname Renés, ihrem Ehemann und Nathanaëlles Großvater.
Der Schrei, den die Nachbarin vernahm, musste ihr gehören, als sie erfuhr, wer damals Virgile tötete. Ihr Tod selbst war ein Unfall. Vor lauter Schock stolperte sie in den Bach und fiel mit dem Kopf auf einen Stein. Daraufhin nahm sich auch René das Leben. Nachdem Nathanaëlle das Geheimnis herausgefunden hat, reißt sie die entsprechenden Tagebuchseiten heraus und wirft sie in den Bach und verspricht sich selbst, niemanden von dieser Geschichte zu erzählen.
Meine persönliche Meinung zu dem Buch
Meine persönliche Meinung zu dieser Geschichte ist, dass sie ein fesselndes und tiefgründiges Jugenddrama darstellt, das wichtige Themen wie Familiengeheimnisse, die Auswirkungen der Vergangenheit und die Suche nach Wahrheit behandelt. Die Figur Nathanaëlle ist bemerkenswert für ihre Entschlossenheit und ihren Mut, sich den dunklen Aspekten ihrer Familiengeschichte zu stellen. Ihre Reise ist nicht nur eine Suche nach der Wahrheit über den Tod ihrer Großeltern, sondern auch eine Entdeckungsreise in die Vergangenheit ihrer Familie und deren Geheimnisse.
Die Art und Weise, wie die Autorin die Geschichte entfaltet, hält die Leser bis zum Ende in Spannung. Die Verwendung des Tagebuchs als Mittel zur Enthüllung der Vergangenheit ist ein cleverer Erzähltrick, der die Geschichte sowohl faszinierend als auch emotional macht. Es ist auch bemerkenswert, wie die Geschichte die Auswirkungen von Ereignissen aus der Vergangenheit auf die Gegenwart zeigt und wie Geheimnisse, die über Generationen hinweg bewahrt wurden, das Leben der Charaktere beeinflussen.
Insgesamt ist „Un si terrible secret“ ein beeindruckendes Werk, das nicht nur junge Leser anspricht, sondern auch Erwachsene, die sich für Geschichten über Familiengeheimnisse und die Suche nach persönlicher Wahrheit interessieren.
Mein Name ist Anatoli Bauer und ich bin Spätaussiedler aus Russland, der 1997 als Kind nach Deutschland gekommen ist. Als Kind musste ich die deutsche Sprache als Fremdsprache lernen und dabei musste ich natürlich auch die Grammatik und Rechtschreibung von Grund auf neu erlernen. Seit dieser Zeit beschäftige ich mich sehr gerne mit der deutschen Grammatik und in diesem Bereich hatte ich ab der 5. Klasse auf dem Gymnasium und später auch während des Abiturs nachweislich nur Bestnoten.