Costa quanta ist ein Ausdruck, den man bei uns recht häufig hört. In der Regel wird er eingesetzt, um den Preis für eine Leistung oder ein Produkt zu erfragen. Doch macht man sich nur selten wirklich darüber Gedanken, wie diese Redewendung korrekt übersetzt werden kann, oder woher sie eigentlich stammt. Es gibt unterschiedliche Theorien darüber, woher die Redewendung eigentlich stammt. Sicher ist jedoch, dass es ein Lehnwort ist, das aus einer anderen Sprache in das Deutsche übertragen wurde. Doch woher stammt diese häufig gehörte Frage eigentlich? Dies wollen wir hier einmal untersuchen.
Können die Wurzeln aus dem Latein stammen?
In unserer Sprache benutzen wie häufig lateinische Redewendungen, Sprüche und Ausdrücke. Kann man ein Fremdwort oder Ausdruck nicht genau einordnen, vermutet man daher gerne, dass er aus dem Lateinischen stammen könnte. Tatsächlich könnte es sich bei „quanta“ um die weibliche Form des lateinischen „quantum“ handeln, das mit „wieviel“ übersetzt werden könnte. Kosten wird im Lateinischen jedoch in der Regel mit dem Verb stare oder constare übersetzt. Quanti constat wäre demnach der korrekte lateinische Ausdruck für „was kostet das“. Natürlich ist es möglich, dass sich der ursprünglich lateinische Satz im Lauf der Zeit zu costa quanta umgewandelt hat. Das kann vorkommen, wenn der Satz in der Umgangssprache genutzt wird und häufig falsch wiederholt wird.
In Anlehnung an die italienische Sprache
Es ist jedoch auch möglich, dass der Begriff costa quanta aus dem Italienischen entliehen ist. Die italienische Sprache hat sich aus dem Latein entwickelt, so dass viele Wörter sehr ähnlich klingen. Oft hört man deutsche Urlauber in Italien in Geschäfte die Frage „costa quanta“ stellen, um sich nach einem Preis zu erkundigen. Jedoch handelt es sich dabei nicht um korrektes Italienisch. Die grammatisch richtige Übersetzung für die Frage „Was kostet das“ ist in Italienisch „quanto costa“. Es setz sich aus „quanto“ zusammen, das mit wie viel übersetzt werden kann und aus „costa“ der dritten Person Singular des Verbs costare In der umgangssprachlichen Redewendung sind die Wörter also nicht nur in umgekehrter Reihenfolge eingesetzt, bei quanta wird auch der letzte Buchstabe des Adverbs abgeändert.
Im Urlaub schnappt man schnell ein paar Worte der fremden Sprache auf und wendet sie auch entsprechend gerne an. Dabei kommt es schnell zu einer solchen Abänderung. Der Urlauber wiederholt lediglich, was er hört und daher werden die exakten Worte auch schnell abgeändert. Auch zuhause erinnert man sich gerne immer wieder an den Urlaub zurück, so dass es durchaus üblich ist, dass man solche Phrasen, die man im Urlaub gelernt hat, auch in Deutschland gerne einmal einsetzt.
Als deutsche Version etabliert
Viele Deutsche machen in Italien Urlaub und auch zuhause gibt es italienische Geschäfte, Cafés und Eisdielen. Somit gibt es auch häufig die Gelegenheit, die italienische Frage zu wiederholen. Mit der Zeit hat das immer mehr dazu geführt, dass sich „costa quanta“ in den deutschen Sprachgebrauch eingebürgert hat. Meistens wird die Frage heute gebraucht, ohne dass man sich überhaupt darüber Gedanken macht, woher sie eigentlich stammt. Die Frage hat sich, gewissermaßen als Fremdwort in den deutschen Sprachgebrauch eingefügt und wird heute fast von jedem verstanden, auch wenn keine Italienisch-Kenntnisse vorhanden sind.
Mein Name ist Anatoli Bauer und ich bin Spätaussiedler aus Russland, der 1997 als Kind nach Deutschland gekommen ist. Als Kind musste ich die deutsche Sprache als Fremdsprache lernen und dabei musste ich natürlich auch die Grammatik und Rechtschreibung von Grund auf neu erlernen. Seit dieser Zeit beschäftige ich mich sehr gerne mit der deutschen Grammatik und in diesem Bereich hatte ich ab der 5. Klasse auf dem Gymnasium und später auch während des Abiturs nachweislich nur Bestnoten.