Immer wieder hört man das Wort Devot. Die wenigsten Menschen wissen, was dies bedeutet und was genau damit gemeint ist. Dieser begriff wird in vielen Situationen benutzt, spielt aber in den wenigsten Bereichen auch die Rolle, welches es tatsächlich bedeutet. Ehemänner zum Beispiel, welche Ihren Frauen jeden Wunsch von den Augen ablesen und erfüllen, werden schnell und abfällig als Devot bezeichnet. Andersrum ist es ebenfalls so, dass Männer Frauen als Devot bezeichnen, welche Ihnen jeden Wunsch erfüllen. Es gibt auch einen religiösen Sinn dieses Wortes, welcher sich klar und mit Abstand von den oben genannten distanziert, da es sich um devote Gläubige handelt. Aber was stimmt nun?
Herkunft und Bedeutung
Ursprünglich leitet sich das Wort Devot vom lateinischen Devotus beziehungsweise Devovere ab. Die Verwendung stammt aus dem mittelalterlichen und religiösen Sprachgebrauch. Andacht, Frömmigkeit und Gotteslob sind der kern dieser Bedeutung. All dies ist auf das 15.Jahrhundert zurück zu führen, aus welchem sich auch die Devotionalen entwickelt haben. Dieser begriff steht für Gegenstände, welche Heiligenbilder, Rosenkränze und andere Gegenstände der Andacht darstellen. In der jetzigen Zeit jedoch, ist dieser Begriff veraltet, da man unter Devot heute was anderes versteht.
Devot im Alltag ist genau was?
Gerne werden Menschen im Alltag der heutigen Zeit als devot bezeichnet, welche sich absolut unterwürfig verhalten. Dies kann auch in einer Ergebenheit bestimmt sein. Aus diesem Grund ist das Wort Devot heutzutage abwertend gemeint. Diese Eigenschaften stehen in keiner Weise positiv dar, sondern sollen vielmehr kritisieren, wie tief man unten steht. Der Begriff und seine Verwendung ist im Zusammenhang und inhaltlich völlig richtig, aber stellt trotzdem eine Beleidigung dar und soll die Verwendung anderer heftigerer Kraftausdrücke verhindern. Devot im Alltag ist aber auch, wenn man sich stets auf Arbeit um den Vorgesetzten kümmert und diesem förmlich nicht von der Seite weicht und sich klein macht. Auch Ja-Sager sind meist als devot zu bezeichnen. Im Freundeskreis gibt es dass ebenfalls. Besonders heftig ist es, wenn man für den Chef einer Gruppe immer alles macht, dieser das weiß und nicht damit aufhört dies auszunutzen. Das kann auch der Vorgesetzte sein oder aber auch Kollege. Eine ganz andere Bedeutung erhält der Begriff im sexuellen Leben.
Devot im Sexuellen
Die BDSM-Szene hat diesen Begriff in der heutigen Zeit völlig neu interpretiert und richtet sich daran aus. Hier ist devot sein eine unterlegene Position und damit eine Eigenschaft und keine Bedeutung. Eine devote Person ist in der Szene bereit, sich als unterlegene Person sexuell dominieren zu lassen. In diese Richtung gibt es sehr viele Praktiken, welche sich auch ins normale Leben übertragen. Das geht von Sitzhaltungen bis zu Kleidervorschriften und Anrede an die dominierende Person. Diese sogenannten Befehle werden meist im Vorfeld abgesprochen, bleiben aber meist nicht nur im sexuellen Rahmen. Auch im Alltag eines solchen Paares spielt das Devote eine große Rolle. Es ist für viele eine Lebenseinstellung und nicht Spiel. Diese Erniedrigung kann bis zur absoluten Gehorsamkeit führen, wo der devote Partner keinerlei Rechte mehr hat und nur dafür da ist, dem dominanten Teil der Beziehung Freude und Spaß zu bereiten. Andere Worte für Devot können auch hündisch, blind ergeben, knechtisch oder sklavisch sein. Das trifft übrigens auch für die Situationen zu, welche sich im normalen Alltag abspielen.
Wird man devot geboren?
Das kann man pauschal nicht beantworten. Irgendwie steckt es in jedem Menschen drin, devot und dominant zu sein. Wohin man dann abdriftet, entscheidet jeder selber. Einige entdecken für sich, wie süß es schmeckt, Macht auszuüben, andere lieben es zu gehorchen und seinem Partner alle Wünsche zu erfüllen. Im sexuellen Bereich wird dies besonders gerne probiert, da dort die Möglichkeiten doch sehr mannigfaltiger sind als im realen Leben. Devot im Alltag wird gern immer wieder ausgenutzt auch von Personen, die dies bemerken und sich dies aneignen. Im sexuellen Bereich gibt es dies betreffend klare Absprachen und gegebenenfalls ein Stoppwort.
Fazit
Ursprünglich aus dem religiösen, ist diese Bedeutung im 21.Jahrhundert so gut wie ausgestorben. Umgangssprachlich ist der Begriff Devot immer noch eine Abwertung, welche andere heftigere Kraftausdrücke ersetzen soll. Eine positive Bedeutung ist diesem Begriff fast nie zuzuordnen. Sexuell gesehen ist Devot sein eine Definition einer Person, welche sich unterordnet und sich hingibt. Doch auch dieser Begriff ist altmodisch und eher romantischer Natur.
Mein Name ist Anatoli Bauer und ich bin Spätaussiedler aus Russland, der 1997 als Kind nach Deutschland gekommen ist. Als Kind musste ich die deutsche Sprache als Fremdsprache lernen und dabei musste ich natürlich auch die Grammatik und Rechtschreibung von Grund auf neu erlernen. Seit dieser Zeit beschäftige ich mich sehr gerne mit der deutschen Grammatik und in diesem Bereich hatte ich ab der 5. Klasse auf dem Gymnasium und später auch während des Abiturs nachweislich nur Bestnoten.