Es wird wohl an der exakt gleichen Aussprache liegen, dass es bei der Schreibweise von wiederum oftmals auch das falsch geschriebene widerum gewählt wird. Es hört sich absolut identisch an, doch nur die Version mit dem „ie“ ist auch von der Schreibweise her nicht zu beanstanden.
- Richtig: wiederum
- Falsch: widerum
Grundsätzlich ist es oft die Kombination aus wider und wieder, die beim Verfassen der deutschen Sprache Schwierigkeiten bereitet. Neben dem gleichen Klang kann das auch daran liegen, dass die Begrifflichkeiten vom Sinn her nicht abschließend bekannt sind und daher als austauschbar erscheinen. Doch in Wahrheit bestehen eher komplett gegensätzliche Deutungen der Begriffe. Gerade das Wissen darum bereitet schnell eine mühelose Verwendung der richtigen Schreibweise.
Wider bedeutet eher eine konträre, eben widerwillige Vorgehensweise. Der Widerspruch richtet sich gegen eine Aussage, widerwillig tut man etwas eben wider Willen, also eher fern jeder Euphorie. Wieder jedoch beinhaltet eine eher erneut zutreffende Intention, so kommt jemand wieder später nach Hause oder hat wiederholt seine Hausausgaben vergessen. Die Verwendung eines Wortes namens widerum würde daher jegleicher Sinnhaftigkeit entbehren.
Das Adverb wiederum wird bereits durch das enthaltene wieder klar in seinem Sinn geprägt. Als eher gehobene Variante des wieder kann es etwa ein abermals oder auch ein erneut sehr zutreffend ersetzen und Kommunikation qualitativ verbessern. In der Sprache des Alltags hingegen – auch hier hätte man den Begriff wiederum verwenden können – hat es durchaus eine widersprechende Intention in sich. So kann etwa orthografisch völlig richtig die Aussage getroffen werden: Du bist klug, ich wiederum bin klüger!

Mein Name ist Anatoli Bauer und ich bin Spätaussiedler aus Russland, der 1997 als Kind nach Deutschland gekommen ist. Als Kind musste ich die deutsche Sprache als Fremdsprache lernen und dabei musste ich natürlich auch die Grammatik und Rechtschreibung von Grund auf neu erlernen. Seit dieser Zeit beschäftige ich mich sehr gerne mit der deutschen Grammatik und in diesem Bereich hatte ich ab der 5. Klasse auf dem Gymnasium und später auch während des Abiturs nachweislich nur Bestnoten.