Wie der Name Klassizismus schon das Wort „Klassik“ enthält ist diese kulturgeschichtliche Epoche zwischen 1770 und 1840 durch eine Rückbesinnung auf schlichte und einfache Formen gekennzeichnet, wie es sie zu römischen und griechischen Zeiten in der Antike gab.
Was sind typische Merkmale des Klassizismus in der Architektur?
Die Architektur des Klassizismus ist geprägt von klaren Linien und einfachen Formen. Man nahm sich Kunstwerke antiker Vorbilder aus dem alten Rom und Griechenland zum Vorbild und führte wissenschaftliche Studien dazu durch. So findet man in der klassizistischen Architektur klare Strukturen und Gliederungen, die sich häufig in Form von Kreisen, Säulen, Quadraten und Dreiecken ausrücken. Diese Elemente sind aber auch in der Bildhauerei und Malerei wiederzufinden. Portikus und Säulen wie sie am Brandenburger Tor oder der Nationalgalerie in Berlin gestaltet wurden, sind typische Merkmale für Bauwerke aus der klassizistischen Kulturepoche.
Die Stilrichtung des Klassizismus passt besonders gut zu Kirchen, Museen und Repräsentanzbauten.
Ein bedeutender Künstler während des Klassizismus war der Architekt Carl Gotthard Langhans. Der preußische König Friedrich Wilhelm II beauftragte Langhans zur Errichtung vieler berühmter Bauten in Berlin. Dazu gehören das Brandenburger Tor, das im Jahr 1791 fertiggestellt wurde. Interessant ist der Zusammenhang zwischen dem klassizistischen Brandenburger Tor und der antiken Akropolis in Athen, welche dem Bauwerk in Berlin als Vorbild diente.
Weitere Bauwerke wie die Neue Wache und das Alte Museum in Berlin gehen auf den bekannten und einer der einflussreichsten Architekten des Klassizismus Karl Friedrich Schinkel zurück.
Auch Leo von Klenze, der als Hofarchitekt des Königs von Bayern, maßgeblich den Klassizismus in Bayern prägte. Unter anderem zählen hier die Glyptothek und die Ruhmeshalle zu den bedeutenden Bauten, welche auch als Neuinterpretation auf der Stilrichtung der antiken griechischen Architektur beruhen.
Klassizismus in der Malerei
Gleich wie in der Architektur nahm man sich auch in der klassizistischen Malerei Antike Kunstwerke zum Vorbild. Klar und übersichtlich, ruhig und harmonisch sollten die Bilder im Klassizismus sein.
Ein bekanntes Gemälde aus der klassizistischen Kulturepoche ist das Werk „Goethe in der Campagna“, welches Johann Wolfgang von Goethe auf seiner Italienreise zeigt. Dieses Werk von Goethe entstand 1787 und wurde von dem Künstler Johann Heinrich Wilhelm Tischbein gemalt. Tischbein freundete sich während seiner zweiten Italienreise mit Goethe an, wodurch dieses Bild in Neapel entstand. Heute wird es im Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt am Main ausgestellt.
Weitere bedeutende Maler aus der klassizistischen Epoche waren die aus Frankreich stammenden Künstler Jospeh-Marie Vien und Jacques-Louis David, der bei J.-M. Vien lernte. Jospeh-Marie Vien schuf als Hofmaler des französischen Königs die weltbekannte Interpretation „Napoleon beim Übergang über den Großen St. Bernhard“ und gilt als Vorreiter in seiner Epoche.
Auch weitere klassizistische Künstler wie Anne-Louis Girodet-Trioson, François Gérard und Jean-Auguste-Dominique Ingres, die als Schüler von David hervorgingen, gelten als große Vertreter der Epoche ihrer Zeit.
Wodurch ist der Klassizismus in der Literatur gekennzeichnet?
Vertreter des literarischen klassizistischen Kulturepoche bringen in ihren Werken eine klassische Literatursprache zum Ausdruck. Dabei werden Wörter und Stilelemente von bekannten Autoren übernommen, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Literatur hatten.
Ab 1900 setze eine Strömung ein, die als Neoklassizismus bezeichnet wird. Ein wichtiger Vertreter dieser literarischen Epoche war Gerhard Hauptmann.
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Mein Name ist Anatoli Bauer und ich bin Spätaussiedler aus Russland, der 1997 als Kind nach Deutschland gekommen ist. Als Kind musste ich die deutsche Sprache als Fremdsprache lernen und dabei musste ich natürlich auch die Grammatik und Rechtschreibung von Grund auf neu erlernen. Seit dieser Zeit beschäftige ich mich sehr gerne mit der deutschen Grammatik und in diesem Bereich hatte ich ab der 5. Klasse auf dem Gymnasium und später auch während des Abiturs nachweislich nur Bestnoten.