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Hypotaktischer & Parataktischer Satzbau – Unterschiede, Wirkung & Beispiele

Parataxen und Hypotaxen sind Gegenspieler zueinander. Sie werden beide verwendet, um eine gewisse Wirkung in Texten zu erzielen. Doch wie unterscheiden sich die beiden Satzarten voneinander und wie werden sie verwendet?

Was ist eine Parataxe?

Die Parataxe stellt eine Aneinanderreihung von Hauptsätzen in einem Text da. Die Parataxe besteht folglich aus mehreren Hauptsätzen, die unabhängig voneinander stehen können, ohne das ihre Bedeutung dadurch unverständlich wird. Parataxen bringen den Charakter einer Aufzählung mit sich, da kurze, knappe Hauptsätze aneinander gereiht werden. Durch die Kürze der Sätze mit parataktischen Satzbau wirken sie absolut und sehr deutlich. Durch diese Wirkung wird der Leser die Aussage des Textes nicht so schnell selbst hinterfragen. Wenn das Ziel eines Textes ist, knapp und eindeutig formuliert zu werden, sind Parataxen eine sehr gute Wahl. Der Schriftsteller Franz Kafka ist besonders bekannt für die Anwendung von einem parataktischen Aufbau. In seinen Werken lassen sich immer wieder viele Parataxen finden.

Wie werden Parataxen verwendet?

Parataxen führen zu einer Verknappung des Textes. Durch parataktische Sätze wird lediglich das festgehalten, was wirklich relevant ist und in den Fokus gelegt. Der Aufbau einer Parataxe ist sehr simpel in seiner Struktur. Dies führt dazu, dass die Parataxe sehr schnell erfasst werden kann. Dieser Vorteil wird zum Beispiel sehr häufig in der Werbung genutzt. Außerdem verwenden Boulevard-Medien, wie zum Beispiel Zeitschriften über Klatsch und Tratsch, Parataxen sehr gerne als reißerischen Aufhänger für einen Artikel, um die Aufmerksamkeit der Menschen schnell zu gewinnen. Auch in vorgetragenen Reden werden Parataxen als Stilmittel verwendet. Zwar wird eine Rede mündlich vorgetragen, doch liegt sie meistens einem zuvor schriftlich verfassten Text zu Grunde. Um bestimmte Aussagen zu betonen, ist das Nutzen von Parataxen durchaus sinnvoll, da sie sehr eingängig sind.

Was ist eine Hypotaxe?

Die Hypotaxe stellt das Gegenstück zur Parataxe dar. Sowohl Para- als auch Hypotaxen sind in der Literatur als rhetorische Stilmittel sehr beliebt und häufig genutzt. Beide Formen können als rhetorische Stilmittel fungieren und somit einer beabsichtigte Wirkung erzielen. Bei der Hypotaxe ordnen sich einzelne Satzglieder in einem Satz unter. Der Begriff „hypo“ stammt aus dem Griechischen. „Hypo“ bedeutet übersetzt „unter“. „Taxis“ wird mit „Ordnung“ auf Deutsch übersetzt. Somit wird deutlich, dass es bei dem Stilmittel der Hypotaxe um eine Unterordnung geht. Diese Unterordnung wird erreicht, indem die damit verbundenen einzelnen Satzteile ineinander verschachtelt werden. Die Hypotaxe stellt somit einen sehr langen Satz da, mit dem komplexe Gedanken veranschaulicht werden können und Zusammenhänge somit sprachlich dargestellt werden.

Wie werden Hypotaxen verwendet?

Hypotaxen werden in wissenschaftlichen Arbeiten sehr häufig verwendet. Dies liegt an der Tatsache, dass in einer wissenschaftlichen Arbeit, wie zum Beispiel eine Bachelor- oder eine Doktorarbeit, sehr komplexe Inhalte thematisiert werden. Dieser Inhalte werden in der wissenschaftlichen Arbeit in eine Beziehung zueinander gesetzt. Die Hypotaxe ist an dieser Stelle sehr hilfreich, da die verschachtelten Sätze die einzelnen Zusammenhänge ausdrücken und hervorheben. In der Literatur nutzen einige Schriftsteller die Hypotaxe in ihren Werken gerne als Stilmittel. Thomas Mann ist hier als Beispiel zu nennen.

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