Das mit dem „dass“ oder „das“ ist für manchen eine wirklich schwierige Sache. Dabei ist es eigentlich ganz einfach. Wenn Du das „dass“ oder das „das“ beim Sprechen einsetzt, macht es keinen Unterschied, wie es geschrieben wird. Sonst aber schon.
Wann „das“ mit einem „s“ geschrieben wird
„Das“ ist ein Artikel, der immer mit einem „s“ geschrieben wird. Du kennst das: ein Auto, ein Kind, ein Batzen Geld. Hier gibt es keine Frage, dass es sich um einen Artikel handelt. Also kann im „das“ auch kein Doppel-S vorkommen. Die Sache ist eindeutig.
Das Wörtchen „das“ kann aber auch mal ein Pronomen sein. Pronomen sind Worte, die als Stellvertreter für ein Nomen (Hauptwort, Substantiv) stehen. Zweitens können Pronomen ein Nomen begleiten und dieses näher beschreiben. Das klingt schon etwas verwirrender.
Was Du Dir ansehen solltest, ist das Nomen, auf das sich dieses „das“ bezieht. Drei Beispiele zur Illustration:
„Stefan ging in das Haus, in dem Sarah wohnte.“ Hier ist der Bezug klar. Bei der Formulierung „das Haus“ handelt sich um einen Artikel.
„Auf der Straße sah ich ein Kind, das sein Fahrrad vor sich her schob.“ Auch hier ist der Bezug klar: Das „das“ bezieht sich auf das Kind. Du könntest auch sagen „…welches sein Fahrrad schob.“ Wenn Du „das“ mit „welches“ ersetzen kannst, wird es immer mit einem „s“ geschrieben. Hier haben wir es mit einem Relativpronomen zu tun.
„Das kann ich Dir aber nicht glauben.“ ist ein Demonstrativpronomen. Hier ersetzt das „das“ ein Hauptwort. Der davor stehende Satz erklärt, worum es in dem Gespräch eigentlich geht. Hier fehlt uns dieser Bezug.
In allen drei Sätzen könntest Du das Wort „das“ durch „dieses“, „jenes“, „welches“ ersetzen. Das Ergebnis klingt zwar altmodisch. Es funktioniert aber als Prüfmöglichkeit. Wenn der Austausch klappt, schreibst Du „das“ grundsätzlich mit einem „s“.
Wann „dass“ mit zwei „s“ geschrieben werden muss
In diesem Fall haben wir es mit einer Konjunktion und keinem Artikel zu tun. „Dass“ leitet eine Kombination aus Haupt- oder Nebensatz ein. Dabei handelt es sich um einen Konjunktionalsatz. Hier klappt es daher nicht, „dieses“, „jenes“ oder „welches“ anstelle des Wörtchens „dass“ zu setzen. Probiere es mal aus:
„Er erkannte, dass er öfter mal Schularbeiten machen sollte.“
„Man hofft, dass es demnächst nicht mehr schneien wird.“
„Dass es demnächst nicht mehr regnet, steht nicht zu erwarten.“
Das Wörtchen „dass“ kann also am Satzbeginn stehen, oder dessen zweite Hälfte einleiten. Im zweiten Fall steht es vor dem Komma. Im ersten Fall steht es am Beginn des Satzes – aber das Wörtchen „dass“ erzwingt dann einen erklärenden Nebensatz. Die alte Schreibweise des „dass“ mit einem „ß“ ist heute out.
Übung macht den Meister, das ist sicher
Na, ist das ein Pronomen, eine Konjunktion oder ein Artikel? In vielen Fällen hast Du keine Zeit, Überlegungen über die Schreibweise anzustellen. Daher solltest Du möglichst oft üben. Du kannst Dir beim Lesen von Büchern solche Sätze ansehen und darüber nachdenken, worum es sich handelt. Dann geht die die korrekte Schreibweise in Fleisch und Blut über.
Dass so viele Menschen Probleme mit den Wörtern „dass“ und „das“ haben, ist eigentlich erstaunlich. Doch oft sind Menschen eben nicht voll bei der Sache, wenn sie schreiben. Das ist dann eine fehleranfällige Situation.
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Mein Name ist Anatoli Bauer und ich bin Spätaussiedler aus Russland, der 1997 als Kind nach Deutschland gekommen ist. Als Kind musste ich die deutsche Sprache als Fremdsprache lernen und dabei musste ich natürlich auch die Grammatik und Rechtschreibung von Grund auf neu erlernen. Seit dieser Zeit beschäftige ich mich sehr gerne mit der deutschen Grammatik und in diesem Bereich hatte ich ab der 5. Klasse auf dem Gymnasium und später auch während des Abiturs nachweislich nur Bestnoten.