Wohl kaum ein Wort war stets total üblich und ist durch die Rechtschreibreform 2006 zu einem Teil des deutschen Sprachschatzes geworden, der durch die Regeln der Reform in punkto Doppel-S und Eszett für viel Verwirrung sorgt, wie das harmlose außerdem. Das Wort, das aus der Konjunktion außer und einem bestimmen Artikel, nämlich dem, gebildet wird, erfreut sich dennoch großer Beliebtheit. Vielzählig für dienstliche als auch private Kommunikation genutzt, bringt es Schreibende doch immer wieder zu einer Frage zurück: Wann das Doppel-S und wann das Eszett?
- Richtig: außerdem
- Falsch: ausserdem
Die Regeln der Rechtschreibreform sind dabei grundsätzlich relativ klar formuliert. Ein kurzer Vokal verlangt ein Doppel-S, ein gedehnter Vokal ein Eszett. Die Teigmasse wird folglich mit Doppel-S geschrieben, da die Aussprache kurz erfolgt. Die Füße hingegen haben eine starke Betonung im Vokal und erhalten daher ein Eszett statt eines Doppel-S. Zusätzlich gilt bei Doppellauten, also zwei aufeinanderfolgenden Vokalen oder Konsonanten, auch ein zwingendes Eszett, Beispiele dafür sind die der Fleiß oder auch das Preußen. Somit gibt es auch bei außerdem die strikte Richtlinie hin zum Eszett.
Zumeist wird das Wort außerdem in einer ergänzenden Eigenschaft verwendet und kann gut als Synonym für zusätzlich oder darüber hinaus genutzt werden. Und außerdem gibt es das Eszett übrigens nicht in der Schweiz. Dort ist das ausserdem mit Doppel-S absolut üblich und korrekt, der übrige deutsche Sprachraum sollte sich jedoch zum Eszett bekennen.

Mein Name ist Anatoli Bauer und ich bin Spätaussiedler aus Russland, der 1997 als Kind nach Deutschland gekommen ist. Als Kind musste ich die deutsche Sprache als Fremdsprache lernen und dabei musste ich natürlich auch die Grammatik und Rechtschreibung von Grund auf neu erlernen. Seit dieser Zeit beschäftige ich mich sehr gerne mit der deutschen Grammatik und in diesem Bereich hatte ich ab der 5. Klasse auf dem Gymnasium und später auch während des Abiturs nachweislich nur Bestnoten.